
Rausgerutscht
„Genial“, sagte Ingrid. „Wie aus dem Prospekt.“
Der Eingangsbereich sah aus wie in einer Ferienwohnung. Abwaschbare Wände, Eichenmöbel mit Korbeinsatz und runden Ecken, automatische Malerei in verschiedenen Brauntönen. An die Wände waren Heizstrahler geschraubt, die Bezüge sämtlicher Sitzmöbel in kleingemusterten Pastellfarben gehalten, auf denen man die Flecken nicht so sah.
„Ist die ganze Wohnung so?“
„Die ganze Wohnung?“, sagte Romy. „Also nein, nur mein Zimmer noch. Die anderen stehen mehr auf persönliche Sachen. So ist aber die Grundausstattung. Diese Möbel kriegt man übrigens hinterhergeworfen.“
„So stelle ich mir Wohnungen vor, in denen man Pornos dreht. Das ist nicht persönlich gemeint.“
„Ich weiß, was Sie meinen“, sagte Romy, die Begeisterung aus ihrer Stimme verschwunden.
„Tut mir leid“, sagte Ingrid in die herankriechende Stille. „Ist mir so rausgerutscht.“
„Nicht persönlich gemeint, Sie sind wirklich gut.“
„Wo kommt das denn her, wenn das so rausrutscht“, fragte Romy, wieder neugierig geworden: „Vorhin das, meine ich.“
„Das Dumme ist“, sagte Ingrid, „dass es nicht wieder reinrutscht.“
„Kann sein, aber das war nicht meine Frage.“